Christian-Timm-Regionalschule Europaschule Rendsburg

   

Kalender (c) by schulferien.org

 

Das Orchester
der Christian-Timm-Regionalschule

Unser Jugendblasorchester wurde 1966 als Schulorchester einer Realschule in Rendsburg gegründet.
Es besteht zurzeit aus  30 Mitgliedern, 20 Mädchen und 10 Jungen im Alter von 12 bis 20 Jahren.

Im Repertoire finden sich vor allem  Poparrangements, daneben werden aber auch Märsche und Choräle gespielt. Das Orchester bestreitet jährlich Auftritte bei schulischen Veranstaltungen und öffentliche Konzerte im Raum Norddeutschland, so  z.B. im Januar  2009 bei der „Grünen Woche“ in Berlin als musikalischer Botschafter Schleswig-Holsteins (s. Foto).

Im Jahre 2003 nahm das Ensemble als einziges Realschulorchester in Deutschland an der Bundesbegegnung „Schulen musizieren“ in Münster teil und fand dort große Anerkennung.

Seit seinem Bestehen zeigte es auch mehrfach im Ausland sein Können. Hier waren die Highlights vor allem Schüleraustausche mit musikalischen Ensembles aus England, Dänemark, Holland, Frankreich und Norwegen. Am 17. Mai 2010 nahm

das Jugendblasorchester als erstes deutsches Ensemble nach dem 2.Weltkrieg an den Feierlichkeiten zum norwegischen Nationalfeiertag in Baerum/Oslo teil.

Musikalischer Leiter des Jugendblasorchesters der Christian-Timm-Regionalschule in Rendsburg ist seit 1982 Kai Radzanowski.
 




 

Das Jugendblasorchester der Christian-Timm-Schule besucht Baerum/Oslo
Auf Einladung des Grav Skole Korps weilte das Jugendblasorchester der Christian-Timm-Schule aus
Rendsburg (CTR) vom 13.5. – 19.5. 2010 in Baerum bei Oslo. Zwischen den beiden Orchestern bestand
vor vielen Jahren schon einmal ein Kontakt, der aber eingeschlafen war. Der Zufall wollte es, dass die
jetzige Suche der CTR nach einem Partnerorchester in Norwegen erneut nach Baerum führte. Bereits
die Überfahrt mit der Fähre bot den Jugendlichen neue Eindrücke und vermittelte das Gefühl einer
kleinen Kreuzfahrt.
Während des Aufenthaltes nahm das Jugendblasorchester nicht nur mit der Grav Skole, sondern auch
mit der Lommedalen Skole Kontakt auf. Aus Anlass des „Eurovision Songcontest“ war den
verschiedenen Schulen jeweils ein Partnerland zugelost worden, mit dem sich die Schülerinnen und
Schüler intensiver beschäftigen sollten. Die Lommedalen Skole erhielt Deutschland, während die Grav
Skole sich mit Griechenland auseinandersetzen sollte. Ein Tausch war nicht möglich. Für uns ein
Glücksfall, dadurch konnten unser Orchester, der Chor der Schule und einige Schülergruppen am 14.5.
eine gemeinsame Veranstaltung durchführen. Sowohl hierbei als auch beim folgenden Rundgang durch
die Schule kam es immer wieder zu spontanen Kontakten zwischen den deutschen und norwegischen
Schülerinnen und Schülern.
 

   
Nach dem Verzehr von Pizzastücken begann die Begrüßungsparty in der Grav Skole am Freitagabend
mit Spielen; in einem wurden in gemischten Gruppen Brücken gebaut. Anschließend entstanden
zwanglose Kontakte zwischen den Jugendlichen. Ein deutsch-norwegisches Fußballspiel auf dem
Schulhof bereitete genauso Vergnügen wie die Bildung einer spontanen norwegisch-deutschen
Rockband.


Das Wochenende war geprägt durch eine große Stadtrundfahrt am Sonnabend und einen Probentag am
Sonntag. Am Freitagabend hatte das Jugendblasorchester die Noten für den Festumzug am Montag
erhalten. Zusammen mit dem Grav Skole Korps sollte dann musiziert werden. Das Üben der neuen
Stücke wurde durch die Anwesenheit norwegischer Schüler erleichtert, die die Noten bereits kannten.


Ohne Zweifel bildete der Festumzug zu Ehren des Nationalfeiertages am 17.5. den Höhepunkt der
Reise. Nach Aussagen der Organisatoren des Umzuges in Baerum und der Leitung des Grav Skole
Korps nahm seit dem II. Weltkrieg erstmalig eine deutsche Musikkapelle an diesem Umzug teil. Ob dies
für ganz Norwegen gilt, blieb offen. In allen Reden wurde dies als etwas ganz Besonderes
hervorgehoben. Während des Marsches spürte man die freundliche Atmosphäre, aber auch eine leichte
Reserviertheit, die durch das Verhalten der deutschen Jugendlichen zunehmend wich.
 


 

Auf dem Festplatz wurden beide Orchester auf der Bühne vom Publikum begrüßt. Der Festredner Herr
Finn-Erik Vinje, Professor für Sprachwissenschaften an der Universität Oslo (emeritiert), referierte über
Religionsfreiheit, erinnerte an ein Mädchen aus seiner Kindheit, das in Auschwitz ermordet wurde, und
wertete die Anwesenheit des deutschen Jugendblasorchesters als ein Symbol für die Zukunft. Nach
einigen Musikvorführungen norwegischer Schülerinnen und Schüler begann der Auftritt der Orchester;
miteinander wurden verschiedene Stücke dargeboten.
Zu Beginn dirigierte unser Orchesterleiter Herr Kai Radzanowski die Europahymne, anschließend
wechselten sich die beiden Dirigenten - Herr Knut Lothe leitete das Grav Skole Korps - ab.
 


Beendet wurde die Festveranstaltung durch die gemeinsam gespielte norwegische Nationalhymne.
 


In den nachfolgenden informellen Gesprächen gab es durchweg positive Rückmeldungen auf die
Anwesenheit des Jugendblasorchesters, ohne dass die belastete Vergangenheit verschwiegen wurde.
Einige Teilnehmer der ersten Kontakte aus den 1960er Jahren kamen und baten intensiv darum, Grüße
an ihre ehemaligen Rendsburger Gastgeber auszurichten.

 


Alle Mitglieder des Jugendblasorchesters erlebten die Teilnahme an der Veranstaltung als eine
besondere Ehre und der Leiter Herr Radzanowski betonte dies in seiner kurzen Dankesrede.
Die Flowerparade zur Begrüßung des Frühlings am Nachmittag stand ganz im Zeichen des
gemeinschaftlichen Musizierens. Hinter dem am Freitagabend erstellten Plakat marschierten beide
Orchester bunt gemischt und gestylt durch die Straßen von Baerum, die durch Menschenmengen
gesäumt waren. Auch hier wurde trotz des weniger formellen Charakters der Veranstaltung immer
wieder auf die Besonderheit unserer Anwesenheit hingewiesen.
 

Am Dienstag standen dann das Konzert und ein Besuch in der Grav Skole an, bevor am Abend intensiv
der Gegenbesuch und erste Planungsfragen diskutiert wurden.
Das Wetter am 19.5., dem Abreisetag, wollte den Erfolg der Begegnungen symbolisieren: Die Sonne
schien und alle hatten das Gefühl, zumindest in Baerum ein bisschen Geschichte geschrieben zu haben.


 

 


   

    
E-MAIL: